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Kioskkonzerte

29. August bis 3. Oktober 2015

… im kleinsten Wohnzimmer der Stadt.

Das Stadtmuseum Simeonstift und die Kulturkarawane richteten im Design- und Kulturkiosk in der Südallee ein musikalisches Miniatur-Wohnzimmer ein: Inspiriert von der aktuellen Sonderausstellung „Aufgemöbelt“ im Stadtmuseum Simeonstift verwandelte sich der frühere Verkaufskiosk jeweils an einem Samstag ab 20.00 Uhr in einen gemütlichen Wohnsalon. Erlebt werden konnte die Installation bei einer mehrteiligen Konzertreihe. An drei Abenden spielten MusikerInnen und Bands Kioskkonzerte im kleinsten Wohnzimmer der Stadt.

29. August 2015: Ghost of a Chance

In den letzten Jahren gab es geradezu eine Flut von bis zum Hals tätowierten, bärtigen Singer-Songwritern mit Punksozialisation und rauem Charme. Und wenn wir ganz ehrlich sind, bleibt von den Meisten am Tag nach dem gemütlichen Unplugged-Abend im Café um die Ecke nur wenig Erinnerungswürdiges zurück. Es gibt einfach zu viele von ihnen, und nur sehr wenige deren Songs einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Doch manchmal, in einigen seltenen Fällen, hören wir plötzlich genauer hin. Halten wir kurz mal die Klappe. Lassen wir uns einnehmen von einem Song, einer Stimme und einer Gitarre. Tobias Heiland, a.k.a. GHOST OF A CHANCE, ist eine solche Ausnahme. Klar, auch er hat früher in Hardcorebands gespielt, und auf Tattoos und Flanellhemd mag auch er nicht verzichten. Völlig egal. Der Unterschied ist, dass seine vom amerikanischen Folk, Indie und Blues durchtränkten Songs unglaublich reif und authentisch klingen, hörbar von Herzen kommen, und genug Substanz haben um auf jegliche unnötige Effekthascherei verzichten zu können. Im Jahr 2010 hat Midsummer Records bereits Tobias’ Debütalbum „And Miles To Go Before I Sleep“ veröffentlicht. Nach Touren mit beispielsweise Frank Turner und Dark Dark Dark sowie unzähligen Einzelkonzerten, u.a. mit Billy Bragg, Chuck Ragan oder auch First Aid Kit, folgt nun mit „Shorelines“ eine EP mit vier brandneuen Songs, die uns erneut einen wohligen Schauer über den Rücken jagen, uns innehalten lassen und uns hoffentlich über den langen Winter retten werden. (Text: Samuel Mansur)

12. September 2015: Marlene Winkler

Inspiriert von ihren kleinen Weltreisen, verarbeitet Marlene Winkler vergängliche Liebe mit zarten, country angehauchten Fingerpickings auf ihrer Akustikgitarre. Ihre melancholischen und verträumten Melodien, die sie mit ihrer heiseren tiefen Stimme begleitet, erinnern an Künstler wie Nick Drake und Jessica Pratt. Nach einer Tour mit David Celia im Frühjahr 2015 hat die 20-jährige Halbspanierin zwei Monate in Toronto verbracht, um ihr erstes Album aufzunehmen, welches Ende des Jahres auf Vinyl und CD erscheint.

3. Oktober 2015: Janitz

Die Band Janitz aus Trier spielt aus Ihrem neuen deutschsprachigen Album „worauf wir warten“. Während die instrumentale Mixtur aus Blues, Hip-Hop und Rock unverkennbar Foodcoma durchschimmern lässt, liegt bei diesem Album der Fokus definitiv mehr auf den einzelnen Geschichten, die erzählt werden. Die Musik geht in die  Liedermacher-Richtung, aber eben mit Band. Behandelt werden durchaus ernste Themen: etwa das Altern und die Frage, was man bis dahin mit seinem Leben anfangen soll. Humorige Einsprengsel von leiser Ironie bis zu brachialem Zynismus dürfen erwartet werden.