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Klemmbausteine gesucht!

Das Stadtmuseum Simeonstift Trier sammelt Baumaterial für ein Familienprojekt.

Die kleinste Großbaustelle der Welt ist derzeit im Stadtmuseum Simeonstift in Vorbereitung: In der Familienausstellung „Geschichte aus dem Baukasten“ soll von Ende Januar bis April 2026 in einem groß angelegten Gemeinschaftsprojekt die Stadt Trier aus Klemmbausteinen entstehen – so wie sie sich die jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner vorstellen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Lego®-Modelle von teils prämierten Modellbauern, die einen Einblick in die Baugeschichte und das große UNESCO-Welterbe Triers geben. Doch wie wurden diese Baudenkmäler in der Römerzeit oder im Mittelalter gebaut? Und wie entsteht eigentlich heute aus einer Baustelle ein fertiges Haus? Viele Mitmachstationen laden in der Ausstellung zum Entdecken, Tüfteln und Spielen rund um das Thema Bauen ein.

Wer für den Kreativbereich Baumaterialien (Lego oder andere Klemmbausteine, Holzbausätze, -steine oder Stecksets) spenden möchte, kann sich gerne an Alexandra Orth wenden: mailto:alexandra.orth@trier.de oder Tel. 0651 718-1456. 

Jetzt bewerben für den Ramboux-Preis 2026

Ausschreibung läuft bis zum 30. November 2025.

Der Ramboux-Preis wird von der Stadt Trier alle vier Jahre im Bereich der Bildenden Kunst ausgeschrieben. Neben der Würdigung eines Lebenswerkes zielt der Preis vornehmlich auf die Aus- und Weiterbildung junger Künstlerinnen und Künstler bis zum Alter von 40 Jahren. Der Ramboux-Preis ist verbunden mit einem Ankauf in Höhe von 6.000 Euro und einer Einzelausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier.

Junge Kunstschaffende, die im Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Trier geboren sind oder hier leben und arbeiten, bewerben sich mit einer Arbeitsmappe bei der Jury, die dann nach Sichtung des eingereichten Materials eine Vorauswahl trifft. Die in Frage kommenden Kandidatinnen und Kandidaten werden aufgefordert, Originalwerke (je nach Raumkapazität bis maximal 5 Werke) einzureichen. Alle eingereichten Arbeiten sind in der Wettbewerbsausstellung um den Ramboux-Preis im Stadtmuseum Simeonstift  (24.04.2026–31.05.2026) vertreten. In einer zweiten Sitzung vor den Originalen bestimmt die Jury mit einfacher Mehrheit den/die Preisträger/in. Der Ramboux-Preis 2026 findet im Rahmen der Rheinland-Pfalz Triennale statt.

Bitte bei der Bewerbung beachten: Die Einzelausstellung des/der Preisträgers/in soll parallel zur Wettbewerbsausstellung präsentiert werden, es sollte für diesen Zeitraum also eine entsprechende Anzahl an Werken verfügbar sein!

Jurymitglieder für den Ramboux-Preis 2026:

Bewerbungen mit einer aussagefähigen Mappe (bitte nur Reproduktionen, keine Originalarbeiten!) inkl. Lebenslauf und Kontaktdaten sind bis zum 30. November 2025 zu richten an:

Stadtmuseum Simeonstift Trier
Dr. Bärbel Schulte
Simeonstiftplatz 1
54290 Trier
baerbel.schulte@trier.de
Tel.: 0651-718 1459

50.000. Gast in der Landesausstellung

Feierliche Begrüßung im Stadtmuseum Simeonstift


Etwas mehr als zwei Monate nach Eröffnung der großen Landesausstellung „Marc Aurel“ haben Innenminister Michael Ebling und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe feierlich deren 50.000. Gast begrüßt. Gemeinsam mit Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba und einer Vertreterin des Landesmuseums betonten sie bei dem Empfang im Stadtmuseum Simeonstift das große Besucherinteresse und den positiven Auftakt der Ausstellung. Die Landesausstellung über den römischen Kaiser, Feldherrn und Philosophen Marc Aurel ist vom 15. Juni bis 23. November 2025 im Rheinischen Landesmuseum und im Stadtmuseum Simeonstift Trier zu sehen.

Knapp zehn Wochen nach Ausstellungsbeginn ist die Freude bei den Verantwortlichen und in den beiden beteiligten Museen groß. Denn mit Heide Lorenz aus Trier konnte am Mittwoch bereits die 50.000. Besucherin bei der Landesausstellung „Marc Aurel“ mit einem kleinen Geschenk und Blumen begrüßt werden.

„Es ist toll, dass wir bereits die 50.000. Besucherin begrüßen können. Das zeigt, dass die Ausstellung sehr gut angelaufen ist und dass Marc Aurel auf großes Interesse stößt. Die Resonanz und das Feedback, das wir bisher erhalten haben, zeigen, dass die Ausstellung gut angenommen wird und Interessierte von Fern und Nah nach Rheinland-Pfalz lockt. Die bewusste Investition in eine weitere Landesausstellung zur römischen Antike zahlt sich aus und macht das Land einmal mehr zu einem attraktiven Ziel für Kulturbegeisterte aus ganz Deutschland und darüber hinaus“, sagte der für das kulturelle Erbe zuständige rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling. DasInteresse an der Landesausstellung zeige sich auch an der großen Zahl der bisher verkauften Begleitbände.

„Diesen Meilenstein nach knapp zehn Wochen zu erreichen, ist eine starke Leistung. Es macht deutlich, dass die Museen eine tolle Arbeit geleistet haben und sich die Stadt Trier als Standort für große Kulturausstellungen und als Reiseziel etabliert hat“, freute sich auch Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier. „Mit ihrem reichhaltigen historischen Erbe bietet unsere Stadt die optimalen Rahmenbedingungen, um Kulturinteressierte von überall her an die Mosel zu ziehen. Auch die Kooperation mit dem Land, die es ermöglicht, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, macht die großen Ausstellungen in Trier zu etwas Besonderem und ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“

Dr. Viola Skiba, Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift Trier, bestätigte für die gesamte Landesausstellung diesen positiven Eindruck. In beiden Häusern sei man sehr zufrieden über die bisherigen Besucherzahlen: „Es ist schön zu sehen, dass sich die Vorbereitungen und die vielen Gedanken im Vorfeld gelohnt haben und wir freuen uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen zu beiden Ausstellungsteilen. Auch die vielen Veranstaltungen des Begleitprogramms der Museen, der Stadt und des Landes Rheinland-Pfalz tragen dazu bei.“

Noch bis 23. November kann die Landesausstellung „Marc Aurel“ im Rheinischen Landesmuseum Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier besucht werden. Sie nimmt den römischen Kaiser, seine Epoche und sein Werk in den Blick und geht zudem der Frage nach, was gute Herrschaft ausmacht. Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm aus vielfältigen Veranstaltungen, die es ermöglichen, die Ausstellung aus weiteren Blickwinkeln zu erleben.

Skulpturen von Ferdinand Tietz kehren nach Trier zurück

Auf dem Bild ist eine Gruppe von Menschen um zwei barocke Skulpturen gruppiert.

Der weite Weg von Venus und Paris


Eine kunsthistorisch und bedeutsame Heimkehr: Die barocken Skulpturen „Venus“ und „Paris“ des kurtrierischen Hofbildhauers Ferdinand Tietz (1708–1777) kehren nach über zwei Jahrhunderten an ihren Entstehungsort zurück. Die Geschwister Ines Cordes-Frick und Hans Ernst Cordes übergaben dem Stadtmuseum Simeonstift Trier die eindrucksvollen Werke als großzügige Schenkung.

Die beiden Skulpturen sind zwischen 1754 und 1760 für den Palastgarten des Kurfürstlichen Palais in Trier geschaffen worden – auf Geheiß des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Franz Georg von Schönborn (1729-1756). Die kunstvoll gestalteten Skulpturen aus der Werkstatt des bedeutendsten Rokoko-Bildhauer des 18. Jahrhunderts dokumentieren die hohe künstlerische Qualität und sind zugleich von hohem historischen Wert für die Stadt Trier.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile der Trierer Innenstadt, einschließlich des Kurfürstlichen Palais und seines Gartens, schwer beschädigt. In der Nacht des 23. Dezember 1944 verwandelten Bombardierungen die Basilika, die Palastaula und den Palastgarten in Ruinen. Der Garten war von Bombentrichtern durchzogen, seine Skulpturen – viele davon von Ferdinand Tietz – stark beschädigt. Auch „Venus“ und „Paris“, die um 1810 von Anton Kayzer für das Gut Nieder-Trierweiler-Hofes erworben worden waren, wurden im Weltkrieg zerstört. Dies war umso tragischer, als man sie zuvor nach Würzburg gebracht hatte, um sie vor Beschädigungen in Sicherheit zu bringen.

Inmitten dieser Zerstörung setzte sich der Trierer Gartenbaudirektor Gottfried Rettig nach dem Krieg mit außergewöhnlichem Engagement für die Rettung des kulturellen Erbes der Stadt ein. Er barg die Bruchstücke der Skulpturen – unter anderem aus den Trümmern des Schlosses Wässerndorf bei Würzburg, wo sie zwischengelagert worden waren. Die Fragmente wurden nach Trier zurückgebracht und vom Bildhauer Josef Engel in jahrelanger Feinarbeit restauriert. Die vier Figuren des Nieder-Trierweiler-Hofes wurden anschließend auf dem Anwesen der Familie Cordes, den Erben Kayzers, in Bünde aufgestellt.

Mit der Schenkung an das Stadtmuseum Simeonstift findet dieses bedeutende Ensemble nun den Weg zurück an den Ort seiner Entstehung. Die Skulpturen reihen sich ein in die bedeutende Sammlung von Werken Ferdinand Tietz’, die das Stadtmuseum seit Jahrzehnten pflegt und erforscht.

„Die Schenkung der Familie Cordes ist ein Glücksfall. Die beiden Tietz-Figuren sind Teil der Trierer Geschichte und es ist schön, dass das Stadtmuseum zwei weitere Originale ihr Eigen nennen kann. Ich möchte mich herzlich bei der Familie bedanken. Es ist dem Engagement so vieler Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und der Region zu verdanken, die unser Museum mit vielen wunderbaren Objekten aus der Geschichte Triers ausgestattet. Jetzt haben wir zwei Tietz-Originale mehr“, so Triers Kulturdezernent Markus Nöhl.

Barrierefreie Angebote der rheinland-pfälzischen Landesausstellung

Tablet mit Erläuterungen in Gebärdensprache.

„Marc Aurel“: Der römische Kaiser und die gute Herrschaft für Alle

Die Antike entdecken und mehr über gute Herrschaft erfahren – dies ist bei der Landesausstellung „Marc Aurel“ möglich. Neben Angeboten für Groß und Klein sowie Alt und Jung bieten die beiden Museen der Schau, das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier, über die gesamte Laufzeit hinweg Angebote, wie Führungen, Videoguide oder das Silent Museum, für beeinträchtigte Menschen und möchten alle einladen, sich über Marc Aurel, die Antike und künstlerische Darstellung von guter Herrschaft über die Jahrhunderte hinweg kennenzulernen und mit allen Sinnen zu erleben.

Neu im Begleitprogramm der Museen ist in diesem Jahr das „Silent Museum“. Dieses Angebot ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern an zwei festen Terminen pro Museum einen reizreduzierten Rundgang durch die Landesausstellungsteile. Dazu werden Raumtöne und Effektbeleuchtung ausgeschaltet, sodass keine akustischen Reize oder starker Lichtwechsel den Museumsbesuch stören. Außerdem finden zu den vier Terminen, die jeweils samstags von 17 bis 19 Uhr geplant sind, keine Gruppenführungen stattfinden. Die Veranstaltung „Silent Museum“ kann im Rheinischen Landesmuseum Trier am 26. Juli sowie am 20. September und im Stadtmuseum Simeonstift am 30. August sowie am 25. Oktober besucht werden.

Zudem bieten beide Häuser zu jeweils zwei Terminen Führungen für hörgeschädigte Menschen an. Bis zu 12 Gäste können jeweils an den Führungen in Gebärdensprache teilnehmen und mehr über die Biographie Marc Aurels und die Darstellungen von guter Herrschaft ein. Auch für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es jeweils zwei Führungstermine, bei denen die maximal zwölf Teilnehmenden die Ausstellungsteile in beiden Museen bei einer Tast-Führung entdecken können. Für die Führungen ist jeweils eine Anmeldung erforderlich. Sowohl Führungen für Hörgeschädigte Menschen als auch Führungen für Blinde und Sehbehinderte sowie Führungen in leichter Sprache sind auch terminunabhängig für Gruppen buchbar.

Neben den verschiedenen Veranstaltungen bieten das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier über die gesamte Laufzeit hinweg verschiedene barrierefreie und inklusive Angebote. In beiden Häusern ist eine Hör-Führung in Leichter Sprache erhältlich. Das Stadtmuseum hält zusätzlich noch eine Broschüre in Leichter Sprache bereit. In beiden Ausstellungsteilen ist eine Video-Führung in Gebärdensprache verfügbar. Blinde und sehbehinderte Gäste können einen Kurzführer in Braille- und Schwarz-Schrift sowie ein Audioguide ausleihen. Im Landesmuseum ergänzt eine taktile Materialsammlung mit Marmor, Papyrus und Weiterem das Set Ausstellungserlebnis. Die verschiedenen Angebote sind jeweils im Museumsfoyer der beiden Häuser kostenfrei zur Ausleihe erhältlich. Zudem finden sich in den beiden Ausstellungsteilen mehrere inklusive Erlebnisstationen bzw. Hands On-Stationen, die auf verschiedene Weise einen Zugang zu den Ausstellungsthemen ermöglichen. Die öffentlichen Führungen und barrierefreien Angebote zur Landesausstellung werden von der Nikolaus Koch Stiftung gefördert.

Besucherinnen und Besucher, die für den Besuch weiterer Veranstaltungen auf Unterstützung angewiesen sind, wie zum Beispiel Gebärdensprache, können sich bei den Museen melden. Diese kümmern sich anschließend um die weitere Organisation, um die Teilnahme zu ermöglichen. Weitere Informationen zum Begleitprogramm der Landesausstellung „Marc Aurel“ im Rheinischen Landesmuseum Trier und Stadtmuseum Simeonstift Trier, die sich vom 15. Juni bis zum 23. November 2025 dem Leben des römischen Kaiser Marc Aurel widmet und mit der Frage „Was ist gute Herrschaft?“ beschäftigt, finden sich unter www.marc-aurel-trier.de/veranstaltungen

Ein Monument zum Ertasten – 3D-gedrucktes Tastmodell der Reiterstatue Marc Aurel für die Museumspädagogik

Für barrierefreie Führungen wurden im LDPF an der Hochschule Trier verschiedene detailgetreue Repliken von Exponaten als Tastmodelle mit modernsten 3D-Scan- und 3D-Drucktechnologien erstellt, darunter auch eine Replik des monumentalen Reiterstandbildes von Marc Aurel vom Kapitol in Rom.

Das Modell wurde im Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) der Hochschule Trier hergestellt und basiert auf hochpräzisen 3D-Scandaten von H. Fraunek in Wien. Mit Hilfe modernster additiver Fertigungstechnologien entstand so eine maßstabsgetreue Miniatur des berühmten Denkmals, die künftig im Stadtmuseum Trier Teil barrierefreier Tastführungen sein wird.

Ausführliche Informationen zum Herstellungsprozess bietet die Seite der Hochschule Trier ganz anschaulich auch mit einem Video:
Website der Hochschule Trier mit Video des 3D-Drucks

Marc Aurel vor der Porta Nigra

Ein bedeutender Beitrag zur Landesausstellung „Marc Aurel“ – Zusammenarbeit über Grenzen hinweg

Am Donnerstag, dem 4. Juli 2025 wurde auf dem Vorplatz der Porta Nigra ein außergewöhnliches Denkmal errichtet und offiziell vorgestellt: Eine moderne Interpretation der monumentalen Reiterstatue des römischen Kaisers Marc Aurel, geschaffen vom renommierten niederländischen Bildhauer Arthur Spronken (1930–2018), bereichert ab sofort und bis zum Ende der Landesausstellung an prominenter Stelle das Stadtbild Triers.

Die über fünf Meter hohe und fast neun Tonnen schwere Bronzeskulptur ist ein zentrales Highlight im öffentlichen Raum zur Landesausstellung „Marc Aurel“, die derzeit in zwei Trierer Museen, dem Rheinischen Landesmuseum und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier, zu sehen ist. Der Transport der Leihgabe aus den Niederlanden, die Versicherung, die Aufstellung der Skulptur auf historisch bedeutsamem Boden und die dafür erforderlichen Genehmigungen wurden vom Stadtmuseum Simeonstift in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Ämtern der Stadt Trier und der Landesarchäologie realisiert. Unterstützt wurde die Aufstellung durch die Kulturstiftung der Sparkasse Trier, das Ingenieurbüro Thees und Partner, das Grundbautechnische Büro Lübeck und die Provinzialgeschäftsstelle Scheurer, Gehlen & Steffes aus Trier.

Bereits kurz nach der Aufstellung war die Skulptur bereits ein Blickfang und beliebtes Fotomotiv zahlreicher Passantinnen und Passanten. Sie stellt nun sichtbar die Verbindung zwischen dem römischen Kaiser und der Porta Nigra her, die unter seiner Herrschaft erbaut wurde. Kulturdezernent Markus Nöhl betonte: „Die Statue wirkt als toller Eyecatcher, als Anziehungspunkt für Gäste, aber auch für Triererinnen und Trierer, der nochmals aufmerksam macht, was für eine bedeutsame Ausstellung wir hier haben. Dieses zeitgenössische Kunstwerk spiegelt in besonderer Weise die 2000-jährige Geschichte unserer Stadt, denn es spannt den Bogen von der Antike zur Moderne.“

In den 1980er-Jahren arbeitete Arthur Spronken im Zuge eines prestigeträchtigen, niederländisch-italienischen Kooperationsprojektes an einer Kopie der berühmten Reiterstatue des Marc Aurel in Rom. Das Original auf dem Kapitolsplatz befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in einem sehr schlechten Zustand und sollte gegen eine Nachbildung ausgetauscht werden. Aus politischen Gründen wurde das Projekt Ende der 1980er-Jahre jedoch abgebrochen und der Auftrag an einen italienischen Bildhauer vergeben. Die zu diesem Zeitpunkt bereits gefertigten Stücke, Kopf und Hals des Pferdes und der Kopf des Marc Aurel, blieben Fragment. Statt die Fragmente aufzugeben, entwickelte Spronken daraus eine eigene künstlerische Vision: eine monumentale Komposition, welche die Fragmente der Statue integrierte, die durch das Unfertige eine besondere, zeitgenössische Kraft entfaltet. Die Arbeit wirkt fast surreal – und gerade dadurch hochaktuell.

Caius Spronken, der Sohn des Künstlers, der die Reise der Skulptur aus den Niederlanden begleitet hatte und bei der Aufstellung zugegen war, äußert sich hocherfreut zu dem Ergebnis: „Endlich ist Marcus Aurelius symbolisch in die Stadt gekommen, die seine Spuren bis heute trägt. Er war zwar zu Lebzeiten nie hier, aber ich könnte mir für die Arbeit meines Vaters keinen perfekteren Platz vorstellen.“ Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba dankte insbesondere für die großzügige Unterstützung durch die Sparkasse Trier: „Mit der Hilfe der Sparkasse und weiterer Förderer konnten wir dieses Projekt realisieren. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, mit dieser eindrucksvollen Leihgabe einen weiteren Blickpunkt im öffentlichen Raum zu schaffen.“

Das Denkmal wird bis Mitte November auf dem Porta Nigra-Vorplatz zu sehen sein und lädt Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste in der Stadt Trier dazu ein, sich mit der historischen wie künstlerischen Bedeutung der Figur des Marc Aurel auseinanderzusetzen.

Medien in Gebärdensprache

Inklusiver Zugang zu Marc Aurel.

Im Rheinischen Landesmuseum und im Stadtmuseum Simeonstift werden in der aktuellen großen Landesausstellung zum ersten Mal Videoguides mit Informationen in Gebärdensprache angeboten. Vor allen die Selbsthilfegruppe Hören Trier freut sich sehr, dass damit Hörgeschädigte oder auch Gebärdenssprachinteressierte die Möglichkeit haben, spontan die Ausstellung zu besuchen. Die Videoguides sind dem jeweiligen Raumthema angepasst. Zusätzlich sind Audioguides erhältlich mit Induktionsschleife für Hörgeräte- und Cochlea-Implantat-Träger. Audioguide und Videoguide sind an der Kasse erhältlich.

Das Video zur Einführung ist zu sehen auf der Seite der Selbsthilfegruppe Hören Trier.

Ausstellung eröffnet

Marc Aurel. Was ist gute Herrschaft?

Endlich ist es so weit! Heute, am 15. Juni, öffnet die langersehnte 5. Trierer Landesausstellung ihre Tore für die Besucherinnen und Besucher: Marc Aurel – eine große Ausstellung in zwei Museen. Im Stadtmuseum Simeonstift ist ab 10 Uhr der Ausstellungsteil „Marc Aurel. Was ist Gute Herrschaft?“ zu sehen. Um 11 Uhr gibt es hier die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen. Tickets dazu sind an der Museumskasse erhältlich.

Im Rheinischen Landesmuseum Trier ist der Ausstellungsteil „Marc Aurel. Kaiser, Feldherr, Philosoph“ geöffnet.

Alle Informationen rund um den Museenbesuch, die Führungen sowie das umfangreiche Begleitprogramm finden Sie gesammelt unter www.marc-aurel-trier.de

Inklusiver Zugang für alle Gäste im Stadtmuseum Simeonstift

Direkter und komfortabler Zugang vom Eingangs- und Kassenbereich hin zu den Ausstellungsräumen

Das Stadtmuseum Simeonstift hat durch eine letzte und wichtige Maßnahme pünktlich zur Landesausstellung die Veränderung des Eingangsbereichs abgeschlossen und einen wichtigen Schritt zur Barrierefreiheit gemacht: Eine neu gebaute Rampe ermöglicht ab sofort den direkten und komfortablen Zugang vom Eingangs- und Kassenbereich hin zu den Ausstellungen – und dies nicht nur für Menschen im Rollstuhl, sondern für alle Besucherinnen und Besucher. Damit wird ein zusätzlicher, inklusiver Zugang geschaffen, der sich gleichermaßen an Menschen mit und ohne Gehbehinderung richtet.

Inklusion ist seit der Wiedereröffnung des Museums im Jahr 2007 ein zentrales Anliegen des Stadtmuseums. Die Vermittlung der Ausstellungen – etwa durch Hands-on-Stationen für blinde und sehbehinderte Menschen sowie Angebote in Gebärdensprache und Leichter Sprache – wird seit Jahren barrierefrei gestaltet. Auch bei Veranstaltungen und Vermittlungsformaten wird die Teilhabe von allen aktiv ermöglicht. Das Museum ist bereits seit mehreren Jahren mit dem bundesweiten Zertifikat „Reisen für Alle“ ausgezeichnet – bislang jedoch nur eingeschränkt. Mit dem neuen Zugang wurde aber nun eine der letzten baulichen Barrieren beseitigt.

Zuvor verhinderte eine Treppenanlage den direkten barrierefreien Zutritt vom Foyer in den Trebeta-Saal. Menschen im Rollstuhl mussten einen separaten Zugang nutzen, der außerhalb des regulären Zugangs lag und von innen geöffnet werden musste. Mit der neuen Rampe, die pünktlich zur Eröffnung der Landesausstellung „Marc Aurel“ fertiggestellt wurde, ist nun ein gemeinsamer Zugang für alle Besucherinnen und Besucher möglich.

„Es war uns ein großes Anliegen, dass Menschen mit einer Gehbehinderung nicht länger auf einen separaten Eingang angewiesen sind“, betont Dr. Dorothée Henschel, Verantwortliche für kulturelle Bildung am Stadtmuseum. „Mit der neuen Rampe kommen wir unserem Ziel eines «Museums für alle» einen entscheidenden Schritt näher.“ Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba ergänzt: „für die großzügige Unterstützung danken wir der Nikolaus Koch Stiftung. Durch Sie wurde ein weiterer Schritt zu einem inklusiven Museum möglich“.

Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“

Die digitale Vermittlung eines Literaturklassikers.

Die „Selbstbetrachtungen“ – Marc Aurels schriftliches Vermächtnis im Geiste der Stoa – prägen bis heute die Wahrnehmung des römischen Kaisers. Mit seinen philosophischen Gedanken zeigt er sich dort als reflektierter und guter Herrscher. In der kommenden Landesausstellung sind die „Selbstbetrachtungen“ in Form eines kostbaren Handschriften-Fragments und frühen Editionen vertreten. Wie inszeniert man diese fragilen literarischen Kleinode inmitten bildgewaltiger Gemälde und monumentaler Artefakte? Das ist eine zentrale Herausforderung für Ausstellungsmacherinnen und – macher.

 Im Ausstellungsteil des Stadtmuseums Simeonstift wurde dabei ein besonderer didaktischer Zugang gewählt, um dieses zentrale Schriftwerk zum Sprechen zu bringen. Innovativ und spielerisch präsentieren sich die „Selbstbetrachtungen“ und ihre Geschichte in Form einer interaktiven Medienstation: als animiertes Buch im Stil einer Graphic Novel. Dank einer ausgeklügelten Projektion kann virtuell durch die Entstehungs-, Entdeckungs- und Editionsgeschichte der „Selbstbetrachtungen“ geblättert werden. „Wir wollten eine Brücke schlagen zwischen den digitalen Medien und der analogen Welt des Buches“, so Dr. Dorothée Henschel, von der die Idee zu diesem Vermittlungskonzept stammt. Entwickelt wurde das multimediale Format an der Hochschule Trier (Fachrichtung Intermedia Design) von der Studentin Milena Biesel gemeinsam mit Sophia Kirchmann (Freelancerin in Stuttgart) und Peter Ehses, der die technische Umsetzung übernahm. Komplettiert wird die Station durch eine moderne grafische Gestaltung der stoischen Philosophie und ihrer Geschichte.

Mit der Kooperation der Fachrichtung Intermedia Design knüpft das Stadtmuseum an die positiven
Erfahrungen vergangener Projekte mit der Hochschule an. Dr. Dorothée Henschel: „Wir legen großen
Wert auf interaktive und spannende Stationen, weshalb wir uns für diese Ausstellung wieder und gerne
mit den Studierenden und Lehrenden der Hochschule Trier zusammengesetzt haben“. So erwarten
Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „MARC AUREL. WAS IST GUTE HERRSCHAFT?“ auch
inklusive Vermittlungszugänge durch 3D-Drucke, Tastreliefs und Braille-Beschriftungen, die vom 3DDrucklabor
des Fachbereichs Technik unter Leitung von Michael Hoffmann hergestellt wurden.
Diese innovativen Vermittlungsformate wurden mit großzügiger Unterstützung der Nikolaus Koch
Stiftung realisiert.