Dieter Eyhoff, Modell der Eiljacht Mosella (1:50), 2013/14
2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel. Vom römischen Transportweg zum einenden Band Europas
18. Mai 2014 bis zum 1. März 2015
Schifffahrt auf der Mosel hat eine lange Tradition: Schon die Römer transportierten ihre Waren über weite Strecken auf dem Fluss, heute verbindet die Mosel als eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas Frankreich, Deutschland und Luxemburg miteinander. Wer die Geschichte der Stadt Trier erzählt, wird deshalb auch von der Mosel sprechen: Seit ihrer Gründung steht die älteste Stadt Deutschlands in einem engen Wechselverhältnis mit dem Fluss, der sie durchfließt. Auf dem Wasserweg gelangten nicht nur Waren und Güter, sondern auch wirtschaftliche und kulturelle Blüte in die Region. Von der römischen Antike bis in die Gegenwart spiegeln sich geschichtliche Umbrüche und Entwicklungen immer auch in der Schifffahrt ihrer Zeit.
Im Trierer Stadtbild lassen sich bis heute zahlreiche Zeugnisse dieser Schifffahrtskultur finden: Die historischen Kräne am Moselufer, Straßennamen und städtebauliche Vermächtnisse erzählen von der großen Bedeutung der Mosel für die Entwicklung der „Stadt am Fluss“ und der Großregion. Die Ausstellung „2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel“ erzählte die Geschichte dieses Flusses, der heute Nationen über Ländergrenzen hinweg verbindet. Das Stadtmuseum Simeonstift nahm den 50. Jahrestag der Eröffnung der Mosel als Großschifffahrtsstraße im Jahr 1964 zum Anlass für diese große Sonderschau, die den Weg vom römischen Transportweg zum einenden Band Europas nachzeichnete. Über 300 Exponate aus zwei Jahrtausenden luden auf 600m² Ausstellungsfläche ein, dieses Kapitel wirtschaftlicher, politischer und kultureller Integration aus einer neuen Perspektive zu entdecken.
Die Ausstellung nahm ihren Ausgang in der Schifffahrt der Antike und des Mittelalters, führte über die Personen- und Güterschifffahrt vom 18. bis ins 20. Jahrhundert und mündete schließlich in der modernen Moselschifffahrt, die den Fluss heute prägt. Neben Exponaten aus der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift und Leihgaben zahlreicher renommierter Museen hatten auch die Nachkommen von Schiffsleuten authentische und persönliche Zeugnisse zur Verfügung gestellt, in denen das Berufsleben auf der Mosel und ihren Nebenflüssen lebendig wurde. So erzählten Kunstwerke, Alltagsgegenstände, detailgetreue Modelle und persönliche Schicksale in ihrem Zusammenklang die bewegte Geschichte eines einzigartigen Flusses im Herzen Europas.
Interaktive Medien- und Mitmach-Stationen machten „2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel“ zu einer Ausstellung für die ganze Familie. Über die gesamte Laufzeit bot das Stadtmuseum Simeonstift ein vielseitiges Begleitprogramm an – sowohl im Museum, als auch an den Flussufern: Als besonderer Programmpunkt lag das historische Museumsschiff „Willi“ des Vereins für historische Binnenschifffahrt vom 19. bis 26. Juli am Zurlaubener Ufer in Trier vor Anker.