Mia Münster, Russische Zwangsarbeiterinnen, 1944
Malerfreundschaften in bedrohlicher Zeit. Die 30er-Jahre in der Region
30. März bis 4. November 2001
Fünf Malern der Region im Dreieck zwischen Luxemburg, Saarbrücken und Trier widmete sich diese Ausstellung: dem Luxemburger Joseph Kutter (1894–1941), den Trierern Peter Krisam (1901–1985) und Paul Nicolaus (1904–1945) und den saarländischen Malern Mia Münster (1894–1970) und Edvard Frank (1909–1972). Dabei galt das Interesse dem bisher von der kunstgeschichtlichen Forschung eher gemiedenen Zeitabschnitt der 30er-Jahre. Wie lebten und arbeiteten die Künstler der Region in diesem zunehmend vom Faschismus geprägten Jahrzehnt zwischen Weltwirtschaftskrise und Ausbruch des Zweiten Weltkrieges?
Die genannten Maler liefern exemplarische Antworten auf diese Fragen. Sie bildeten keine Künstlergemeinschaft im engeren Sinne – hier soll keine Sezession konstruiert werden. Aber sie waren untereinander befreundet, Kutter war das große Vorbild für Krisam, der zudem – wie auch Mia Münster – mit Frank und Nicolaus zusammenarbeitete.
Zwischen 1890 und 1910 geboren gehörten alle derselben Generation an, sie waren auf denselben Kunstgewerbeschulen und Akademien in Trier, München, Leipzig oder Berlin ausgebildet worden. Vor allem aber einte sie ihr Eingeschworensein auf eine „gegenständliche Moderne“, auf einen „expressiven Realismus“, der bei seiner Hinwendung zur Wirklichkeit keineswegs auf die naturalistische Kunst des 19. Jahrhunderts zurückgriff, sondern alle Errungenschaften der Kunstrevolution nutzte und integrierte.