Nominierte für den Robert Schuman Kunstpreis stehen fest

Die Nominierten für Trier sind (v.l.n.r.) Bettina Reichert, Christoph Dahlhausen, Marie-Luise Mesiter und Leonard Schlöder.
Vier Trierer Künstlerinnen und Künstler vertreten die Stadt im Wettbewerb.
Der Kunstpreis Robert Schuman wird seit 1991 alle zwei Jahre von den QuattroPole-Städten Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier vergeben. Mit 10.000 Euro Preisgeld gehört er zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Künstlerinnen und Künstler in der Großregion und bietet ein Schaufenster des aktuellen Kunstschaffens. In diesem Jahr richtet turnusgemäß die Stadt Metz den Preis aus; hier werden am 13. November bei der Eröffnung der Ausstellung der oder die Preisträger/in gekürt. Nominiert sind je vier Kunstschaffende aus jeder teilnehmenden Stadt. Einen Monat vor der Preisverleihung freuen wir uns, die Nominierten für die Stadt Trier bekannt zu geben:
- Bettina Reichert erforscht mit Eindringlichkeit und Sensibilität ihre künstlerischen Materialien Ruß und Wachs. Ihre Werke reichen über Gemälde, Wandobjekte, skulpturale Arbeiten bis hin zu Installationen und erscheinen als Materialbegegnungen, Versuchsanordnung, Untersuchungen. Ihre Techniken entwickelt sie ausgehend von historischen Praktiken wie der Enkaustik-Malerei, aber auch von den Eigenschaften des jeweiligen Materials selbst. Ihre Arbeiten zeugen von Feingefühl für Material, Prozesse und Ästhetik.
- Christoph Dahlhausen arbeitet an der Schnittstelle von Licht, Farbe, Raum und Wahrnehmung. Seine Werke – eingeteilt in Bodies, Lichtarbeiten, Lichtkörper und Small Windows – reihen sich in die Tradition der Lichtkunst, aber auch der Minimal Art. Sie reagieren auf Raum und Umgebung, wobei sie ihr Wesen erst im aktiven Miteinander mit den Betrachter:innen vollständig preisgeben.
- Leonard Schlöder widmet sich der Beobachtung kleiner, oft übersehener Dinge des Alltags, die – in Kunstwerke und Installationen übersetzt – sichtbar werden. Seine Werke zeugen sowohl von der Auseinandersetzung mit natürlichen Prozessen und Phänomenen als auch von der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen und Strukturen.
- Marie-Luise Meister arbeitet transdisziplinär: Zeichnung, Video, Skulptur, Analoges und Digitales, Akustisches und Visuelles, Natürliches und Künstliches fließen in ihren Werken zusammen. Sinnliche Erfahrungs- und Beobachtungsräume werden als atmende, organische Orte erlebbar, in denen Wahrnehmung, Erinnerung und Reflexion ineinandergreifen.
Die Auswahl hat im Auftrag des Stadtmuseums die Kunsthistorikerin und Kuratorin Larissa Wesp (Universität Trier) getroffen: „Die Auswahl versteht sich als Versuch, Kunstschaffende sichtbar zu machen und eine Verbindung zwischen Generationen, Arbeitsweisen und künstlerischen Sprachen herzustellen. Sie basiert nicht auf einem Wettbewerb oder einem starren Kriteriumskatalog, sondern auf offener Recherche, direkten Begegnungen und der Sichtung aktueller Arbeiten.“