
Die Geschichte des Stadtmuseums Simeonstift
Mehr als 2000 Jahre unter einem Dach – mit seiner Sammlung aus Gemälden, Skulpturen, Kunsthandwerk, Mode und kulturhistorischen Erinnerungsstücken gibt das Stadtmuseum in einzigartiger Vielfalt einen Einblick in die Geschichte Triers und der Region.
Die Entstehung der Sammlung ist dabei untrennbar mit der Geschichte des Hauses verbunden. Kulturinteressierte Bürger vermachten der Stadt im 19. Jahrhundert ihre privaten Kunstschätze und legten damit den Grundstein für das spätere Museum.
Die eigentliche Museumsgründung erfolgte um das Jahr 1900 mit einer außergewöhnlichen Sammelaktion: Dabei wurden historische Objekte für eine erste Ausstellung aus der Bevölkerung zusammengetragen. Die Präsentation im Roten Haus am Hauptmarkt wurde so positiv aufgenommen, dass dort am 2. Oktober 1904 das offizielle Museum der Stadt Trier eingerichtet wurde.
Nach der Schließung während des Ersten Weltkriegs wurde der Stadtkonservator Friedrich Kutzbach zum Leiter des Museums ernannt. Er schärfte das Profil der Sammlung und führte museale Konzepte ein, die damals der Höhe der Zeit entsprachen.
1935 machten die Nationalsozialisten seine Arbeit zunichte. Nach Kutzbachs Absetzung wurde das Museum in das Kurfürstliche Palais verlagert, wo ein „Großmuseum der Deutschen Westmark“ entstehen sollte. Viele herausragende Kunstwerke internationaler Herkunft wurden verkauft, weil sie nicht der kulturpolitischen Vorstellung des NS-Regimes entsprachen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die städtische Sammlung an ihren heutigen Ort ins Simeonstift. Zunächst als provisorische Unterkunft gedacht, wurde hier im Jahr 1958 das Stadtmuseum wiedereröffnet.
Ein Meilenstein für das Museum stellte das Jahr 2007 dar, in dem nicht nur die erste Landesausstellung in Trier stattfand, sondern das Stiftsgebäude saniert und um einen modernen Museumsanbau erweitert wurde.
Vier Generationen von Direktorinnen und Direktoren haben das Stadtmuseum seitdem mit unterschiedlichen Schwerpunkten geprägt. Diese reichen vom Einbezug moderner Kunst, dem Ausbau einer breitgefächerten, inklusiven Vermittlungsarbeit, der baulichen Erweiterung und Modernisierung bis hin zur Etablierung von Formaten mit überregionaler Strahlkraft. Ein Anliegen war und ist es, einen Ort zu schaffen, der Einheimische ebenso anspricht wie Besucherinnen und Besucher aus aller Welt und an dem die Geschichte Denkanstöße zu aktuellen Themen aus Kunst und Kultur liefert.