Clas Steinmann, Hommage à Bloßfeldt 2 – Physalis, 2021
Ramboux-Kunstpreis der Stadt Trier 2022: Clas Steinmann – An diesem Punkt. Zeichnungen, Objekte und andere Bilder
13. März bis 24. April 2022
Bereits seit 1961 vergibt die Stadt Trier den Ramboux-Kunstpreis. Er ist benannt nach dem bedeutenden Trierer Maler Johann Anton Ramboux (1790–1866), der für seine Stadtansichten und Porträts als erster Ehrenbürger Triers ausgezeichnet wurde. Der nach ihm benannte Preis zielt vornehmlich auf die Aus- und Weiterbildung junger Künstlerinnen und Künstler ab. Zu besonderen Anlässen wird er jedoch auch zur Würdigung eines Lebenswerks verliehen – so wie im Jahre 2022 an Clas Steinmann. Eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift gab vom 13. März bis 24. April 2022 einen Einblick in das überaus produktive Schaffen des diesjährigen Preisträgers.
Clas Steinmann (*1941) – Absolvent der renommierten Hochschule für Bildende Künste in Berlin – wurde 1972 als Professor für Zeichnen und Gestaltungsgrundlagen an die damalige Fachhochschule Trier berufen. Hier prägte er nicht nur bis 2006 den Fachbereich Gestaltung, sondern bis heute auch die Trierer Kunstszene mit.
Dabei ist das wohl bekannteste Werk Clas Steinmanns nicht in einer Galerie oder einem Museum zu finden. 2012 schuf er im öffentlichen Raum ein Mahnmal für die deportierten Sinti und Roma, dessen Entwurf in der Trierer Stadtgemeinschaft viel Beachtung fand. Wer durch die Windstraße geht, passiert sechs Bronzestelen in türkisfarbener Patina. „Nicht zuletzt die Präsenz des Künstlers in der Stadt und sein großes kulturelles Engagement haben uns dazu bewogen, dem Kulturausschuss Clas Steinmann als Träger des Ramboux-Kunstpreis 2022 vorzuschlagen“, so Dr. Elisabeth Dühr, Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift. Dabei steht die Gedenkstätte exemplarisch für die konzeptuelle Herangehensweise des Künstlers. In bildhauerischer Ästhetik sind QR-Codes in die Oberfläche eingearbeitet, die zu Informationen im Internet verlinken. Diese Vernetzung der Medien charakterisierte auch die Werke, die in der Preisträgerausstellung im Stadtmuseum zu sehen waren.
Zeichnungen, Fotografie, digitale Techniken, Druckverfahren – Clas Steinmann kombiniert in seinen Arbeiten unterschiedliche Darstellungsmethoden. Dabei findet diese Verlinkung von Medien und Gattungen nicht nur auf handwerklich-technischer Ebene statt. Die Motive von landschaftlichen Räumen, pflanzlichen Elementen und digitalen Strukturen setzen Begriffe von Natur, Technik, Original und Abbild miteinander in Relation. Damit sprechen sie eine inhaltliche Aktualität an, die über rein künstlerische Fragestellungen hinausgeht.
Unter dem Titel „An diesem Punkt. Zeichnungen, Objekte und andere Bilder“ eröffnete das Stadtmuseum Simeonstift am 13. März 2022 die Ausstellung des Ramboux-Kunstpreisträgers der Stadt Trier 2022: Clas Steinmann. Die Sonderausstellung zeigte einen Ausschnitt seines Gesamtwerks. Gleichzeitig erschien ein Katalog, der laut Steinmann aber auch ein von der Ausstellung unabhängiges Werk darstellt.