Peter Krisam, Stillleben mit Violine, 1947
Peter Krisam – Maler zwischen den Zeiten
2. April bis 22. Oktober 2017
Sattes Blau, leuchtendes Rot und warmes Gelb – das Werk von Peter Krisam (1901–1985) ist bestimmt von kräftigen Farben und einer ausdrucksstarken Formsprache. Während er mit seinen sinnlichen Porträtdarstellungen, seinen Landschaftsgemälden und Stadtansichten als Maler weit über Trier hinaus geschätzt wird, warteten seine herausragenden Zeichnungen noch darauf, entdeckt zu werden.
Peter Krisam war geprägt von zwei Weltkriegen und ein Maler zwischen den Zeiten. 1901 in Klüsserath geboren blieb er der Stadt Trier und der dortigen Werkkunstschule immer verbunden. Dank der umfangreichen Schenkungen der Familie Krisam konnten die Stationen seines Lebens von der Ausbildung bis zu seinem Spätwerk in der Ausstellung „Peter Krisam. Maler zwischen den Zeiten“ anhand zahlreicher Werke nachgezeichnet werden. Seine immer gegenständlichen Arbeiten sind geprägt durch die klassische Moderne. Den Schritt zur endgültigen Abstraktion vollzog er nie. Seine Form- und Zeichensprache entwickelte er durch seine Ausbildung an der Werkkunstschule Trier von 1918 bis 1921, danach an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in München. Etliche Studienaufenthalte in den 30er-Jahren führten ihn nach Luxemburg und Paris. In der Kunstmetropole Paris spürte er seinem großen Vorbild Paul Cézanne und anderen wichtigen Künstlern der Moderne nach.
Von 1937 bis 1941 lebte er als freischaffender Künstler in Köln, bevor er sich wieder in Trier niederließ. Mit seinen außergewöhnlichen Zeichnungen kriegszerstörter Dörfer und Momentaufnahmen aus einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager hinterließ Krisam ein besonderes Zeitdokument der Kriegsjahre. Nach dem 2. Weltkrieg prägte er von 1946 bis 1966 als Zeichenlehrer an der Werkkunstschule eine ganze Künstlergeneration. Zu seinen Schülern gehören Erich Kraemer, Hans Karl Schmitt, Jakob Schwarzkopf, Dieter Sommer und Anton Veit. Werke dieser Schülergeneration Krisams waren in der Ausstellung ebenfalls vertreten.
Neue Impulse für sein Spätwerk fand Krisam während seiner Reisen nach Südfrankreich. Mit sicherem zeichnerischem Strich hielt er die für Südfrankreich typischen knorrigen Bäume und romantischen Dorfansichten in gekonnten Momentaufnahmen fest. Peter Krisam starb 1985 in Trier. Mit seiner einmaligen Bildsprache zwischen Expressionismus und Realismus gehört ihm ein fester Platz in der Trierer Kunstgeschichte.