Anton Schneider-Postrum, Schloß Marienlay, um 1940
WeinReich. Zeugnisse der Weinkultur im Stadtmuseum
11. November 2012 bis 17. Februar 2013
Verehrt und verboten, gefeiert und gefürchtet: Der Wein und sein Rausch sind treue Begleiter der Menschheitsgeschichte. Von der Antike bis in die Moderne haben die Reben zahlreiche Spuren in der Kunst hinterlassen. Zeugnisse, die immer auch etwas über die Weinkultur ihrer Epoche erzählen. Bedingt durch die Lage der Stadt im Herzen des ältesten Weinbaugebietes Deutschlands spielt der Wein für Trier seit jeher eine herausragende Rolle. Auch deshalb beherbergt die Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift Trier eine Vielzahl von Zeugnissen der Weinkultur aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Epochen. Das Spektrum dehnt sich über fast alle Sammlungsbereiche aus und umfasst Graphiken, Gemälde und Skulpturen ebenso wie Gebrauchsgegenstände aus Keramik, Porzellan oder Glas.
Mit der Sonderausstellung „WeinReich“ führte das Stadtmuseum erstmalig ausgewählte Zeugnisse der Weinkultur in einer thematischen Ausstellung zusammen. Ausgehend vom Dionysos-Kult in der griechischen Antike zeichneten acht Stationen den Weg des Weins in Kunst und Kultur bis in die Moderne nach. Dabei beleuchtete „Weinreich“ die gesamte Bandbreite der Weinkultur: Von Anbau und Ausschank bis hin zur religiösen Bedeutung des Rausches und seinen moralischen Implikationen. Die Ausstellung hob ihren Blick auch über den Weinbau in der Moselregion hinaus und erzählte mit Exponaten von China bis Ägypten vom Stellenwert des Rebensafts in anderen Kulturen. In ihrem Zusammenspiel luden die Exponate dazu ein, ein Kulturgut der Menschheitsgeschichte neu zu entdecken. „WeinReich“ zeigte die Unterschiede, aber auch die universalen Gemeinsamkeiten, die das berauschende Getränk in verschiedenen Epochen und Kulturkreisen hatte – und bis heute hat.
Gemeinsam mit dem Bildungs- und Medienzentrum der Stadt Trier, der Stadtbibliothek, dem Stadtarchiv und der Europäischen Akademie für Wein und Kultur Trier e.V. bot das Stadtmuseum Simeonstift über die gesamte Ausstellungsdauer ein vielseitiges Begleitprogramm, das die kulturelle und künstlerische Bedeutung des Weins aus neuen und ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete.