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Winkelglück und Weltensehnsucht. Die Malerfreunde Heinrich Bürkel und Carl Spitzweg

9. Februar bis 27. April 2003

Leben und Werk der Maler Heinrich Bürkel (1802-1869) und Carl Spitzweg (1808–1885) weisen so viele Parallelen auf, dass ihre freundschaftliche Verbundenheit sofort einleuchtet. Beide gaben in noch jungen Jahren ihre „bürgerlichen“ Berufe auf, die sie auf Wunsch der Eltern zunächst erlernt hatten. Der aus Pirmasens stammende Gerichtsschreiber Bürkel ließ sich ab dem Jahre 1822 als Wahlmünchner auf das Wagnis ein, Maler zu werden. Elf Jahre später tauschte der Urmünchner Spitzweg seinen Apotheker- gegen den Malerkittel.

Carl Spitzweg, Schausteller (Städtchen mit einziehendem Bärentreiber), 1870

Ein Studium an der Münchner Akademie der bildenden Künste lehnten beide als unproduktiven Umweg ab. Mit großem Talent ausgestattet, bildeten sie sich als Autodidakten durch unentwegtes Zeichnen, durch das Kopieren in Museen, vor allem aber durch den Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Freunden und Kollegen. Im Kreis gleichgesinnter Münchner Maler, zu dem u. a. auch Eduard Schleich d. Ä., Eduard Grützner und Friedrich Voltz gehörten, fanden Bürkel und Spitzweg als Freunde zueinander und regten sich gegenseitig an – bis hin zur Übernahme ganz konkreter Staffagefiguren oder zum „Hineinmalen“ in die Bilder des anderen. Unter den Arbeiten seiner Freunde, die Spitzweg in der „Prunkkammer“ seiner Wohnung hütete, befanden sich deshalb auch Ölgemälde Bürkels.