Johann Anton Ramboux, Weinlese bei Oberemmel, 1828
Himmlischer Wein aus irdenen Krügen – Boccali divini
28. Juni bis 31. Oktober 2002
„Trinke wie deine Väter den Wein aus Stein“ – der Wortlaut dieser Aufforderung zum Gebrauch keramischer Weingefäße erscheint uns heute ebenso antiquiert wie die Benutzung dieser Krüge selbst. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass – außer vielleicht in weinerzeugenden Regionen – die häusliche Vorratshaltung mit Fasswein zugunsten des Flaschenweins aufgegeben wurde, was die früher allgemein verbreiteten Krüge und Kannen zu Sammlerstücken werden ließ.
Die Ausstellung „Himmlischer Wein aus irdenen Krügen“ versuchte, dieses spezielle Gebiet der Keramik nicht in allen Erscheinungsformen darzustellen, sondern in die Vielfalt der Gefäße einzuführen, die in vergangenen Zeiten zum Konsum des Weins als Alltagsgetränk dienten. Alle italienischen Exponate stammten aus der Sammlung von Gianni Brandozzi, der als Kenner der Materie in Triers Partnerstadt Ascoli Piceno eine umfangreiche Kollektion dieser Weinbehältnisse zusammengetragen hat. Das Stadtmuseum Simeonstift ergänzte diese Auswahl mit eigenen Stücken sowie Leihgaben deutscher und Luxemburger Museen.
Neben den Gefäßen, in denen Wein transportiert oder serviert wurde, zeigte die Ausstellung Krüge mit Dekoren, die auf Wein, seine Herstellung oder seine Geschichte Bezug nehmen. Die Vielfalt der Weingefäße, von denen hier auch nur eine Auswahl vorgestellt werden konnte, entspricht der Vielfalt an Weinen, die Italien, Deutschland und Luxemburg hervorbringen. Wie auch bei den Weinen, so empfiehlt sich bei den dazugehörigen Gefäßen den Interessierten das weitere Studium mit eigenen Sinnen, um sich dieses sehr reiche, wenn auch weniger bekannte Gebiet der Keramik selbst zu erschließen.