Marc Aurel vor der Porta Nigra

Die monumentale Marc-Aurel-Skulptur wurde gemeinsam präsentiert. V.l.n.r: Dr. Joachim Hupe (GDKE, Landesarchäologie), Martin Annen (StadtRaumTrier), Stefan Schmitt (Sparkasse Trier), Caius Spronken, Markus Nöhl (Beigeordneter), Dr. Bärbel Schulte (Stadtmuseum Simeonstift), Simon Heesen (Thees und Partner), Dr. Viola Skiba (Stadtmuseum Simeonstift), Michael Steffes (Provinzial), Marc Jäger (Thees und Partner), Philipp Gehlen (Provinzial) und Beate Kaufmann (Amt für Bauaufsicht). Foto: Stadtmuseum Simeonstift
Ein bedeutender Beitrag zur Landesausstellung „Marc Aurel“ – Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
Am Donnerstag, dem 4. Juli 2025 wurde auf dem Vorplatz der Porta Nigra ein außergewöhnliches Denkmal errichtet und offiziell vorgestellt: Eine moderne Interpretation der monumentalen Reiterstatue des römischen Kaisers Marc Aurel, geschaffen vom renommierten niederländischen Bildhauer Arthur Spronken (1930–2018), bereichert ab sofort und bis zum Ende der Landesausstellung an prominenter Stelle das Stadtbild Triers.
Die über fünf Meter hohe und fast neun Tonnen schwere Bronzeskulptur ist ein zentrales Highlight im öffentlichen Raum zur Landesausstellung „Marc Aurel“, die derzeit in zwei Trierer Museen, dem Rheinischen Landesmuseum und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier, zu sehen ist. Der Transport der Leihgabe aus den Niederlanden, die Versicherung, die Aufstellung der Skulptur auf historisch bedeutsamem Boden und die dafür erforderlichen Genehmigungen wurden vom Stadtmuseum Simeonstift in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Ämtern der Stadt Trier und der Landesarchäologie realisiert. Unterstützt wurde die Aufstellung durch die Kulturstiftung der Sparkasse Trier, das Ingenieurbüro Thees und Partner, das Grundbautechnische Büro Lübeck und die Provinzialgeschäftsstelle Scheurer, Gehlen & Steffes aus Trier.
Bereits kurz nach der Aufstellung war die Skulptur bereits ein Blickfang und beliebtes Fotomotiv zahlreicher Passantinnen und Passanten. Sie stellt nun sichtbar die Verbindung zwischen dem römischen Kaiser und der Porta Nigra her, die unter seiner Herrschaft erbaut wurde. Kulturdezernent Markus Nöhl betonte: „Die Statue wirkt als toller Eyecatcher, als Anziehungspunkt für Gäste, aber auch für Triererinnen und Trierer, der nochmals aufmerksam macht, was für eine bedeutsame Ausstellung wir hier haben. Dieses zeitgenössische Kunstwerk spiegelt in besonderer Weise die 2000-jährige Geschichte unserer Stadt, denn es spannt den Bogen von der Antike zur Moderne.“
In den 1980er-Jahren arbeitete Arthur Spronken im Zuge eines prestigeträchtigen, niederländisch-italienischen Kooperationsprojektes an einer Kopie der berühmten Reiterstatue des Marc Aurel in Rom. Das Original auf dem Kapitolsplatz befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in einem sehr schlechten Zustand und sollte gegen eine Nachbildung ausgetauscht werden. Aus politischen Gründen wurde das Projekt Ende der 1980er-Jahre jedoch abgebrochen und der Auftrag an einen italienischen Bildhauer vergeben. Die zu diesem Zeitpunkt bereits gefertigten Stücke, Kopf und Hals des Pferdes und der Kopf des Marc Aurel, blieben Fragment. Statt die Fragmente aufzugeben, entwickelte Spronken daraus eine eigene künstlerische Vision: eine monumentale Komposition, welche die Fragmente der Statue integrierte, die durch das Unfertige eine besondere, zeitgenössische Kraft entfaltet. Die Arbeit wirkt fast surreal – und gerade dadurch hochaktuell.
Caius Spronken, der Sohn des Künstlers, der die Reise der Skulptur aus den Niederlanden begleitet hatte und bei der Aufstellung zugegen war, äußert sich hocherfreut zu dem Ergebnis: „Endlich ist Marcus Aurelius symbolisch in die Stadt gekommen, die seine Spuren bis heute trägt. Er war zwar zu Lebzeiten nie hier, aber ich könnte mir für die Arbeit meines Vaters keinen perfekteren Platz vorstellen.“ Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba dankte insbesondere für die großzügige Unterstützung durch die Sparkasse Trier: „Mit der Hilfe der Sparkasse und weiterer Förderer konnten wir dieses Projekt realisieren. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, mit dieser eindrucksvollen Leihgabe einen weiteren Blickpunkt im öffentlichen Raum zu schaffen.“
Das Denkmal wird bis Mitte November auf dem Porta Nigra-Vorplatz zu sehen sein und lädt Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste in der Stadt Trier dazu ein, sich mit der historischen wie künstlerischen Bedeutung der Figur des Marc Aurel auseinanderzusetzen.