George Adélmar Bouet, Ansicht des Trierer Hauptmarktes, 1846–1886
Trierer Plätze. Gestern – heute – morgen
19. November 2017 bis 18. März 2018
Die Gestaltung von Plätzen ist die Königsdisziplin der Stadtplanung: Durch bewusst gesetzte Freiflächen entstehen in ihnen die Dreh- und Angelpunkte des öffentlichen Lebens. Sie sind Orte des Handels, des politischen Austauschs, der Freizeitgestaltung und bürgerlicher Feste. Nirgendwo gibt sich die Identität einer Stadt deutlicher zu erkennen als auf ihren Plätzen.
Öffentliche Plätze sind aber nicht nur die Gesichter einer Stadt, sondern auch beredte Zeugen ihrer Geschichte. In einer historisch gewachsenen Stadt wie Trier gilt dies in besonderem Maße: Vom Hauptmarkt – der „guten Stube der Stadt“ – bis zu den unter großen Diskussionen umgestalteten „neuen Plätzen“ erzählen diese Orte Geschichten von Macht, Selbstverständnis und Lebensweisen.
Die Ausstellung „Trierer Plätze. Gestern – heute – morgen“ nahm die 16 Plätze der Trierer Innenstadt in den Blick. Ausgehend von der Sammlung erzählte das Stadtmuseum Simeonstift in anschaulicher Weise die wechselhafte Geschichte dieser Orte, in der sich die Stadtentwicklung von der Römerzeit bis in die Gegenwart spiegelt. Die Plätze waren dabei verstanden als historische Orte, deren Geschichte stets über sich hinausweist: Die Übergänge und Brüche von Antike, Mittelalter und Neuzeit lassen sich aus ihnen ebenso lesen wie gesellschaftliche Paradigmenwechsel der jüngeren Vergangenheit – etwa in den leidenschaftlich geführten Diskussionen um die Gestaltung von Domfreihof, Viehmarkt und Konstantin-Platz oder in der Befreiung der Innenstadt vom Individualverkehr.
Mit zahlreichen Gemälden, Fotografien, Plänen und interaktiven Elementen vermittelte die Ausstellung nicht nur die Historie der Trierer Plätze, sondern schärfte auch den Blick für aktuelle und zukünftige Fragestellungen und lud die Besucherinnen und Besucher ein, eigene Ideen zur Gestaltung „ihrer“ Plätze einzubringen.