
Die Geschichte der Stadt Trier – 2000 Jahre auf einen Blick
Interessieren Sie sich für die Geschichte der Stadt und möchten mehr darüber erfahren? Hier erhalten Sie einen Überblick, welche Ereignisse und Personen für die Entwicklung Triers wichtig waren.
Trier ist die älteste Stadt Deutschlands. Sie wurde vor mehr als 2000 Jahren gegründet. Damals haben hier die Römer gelebt. Was meinst du, haben Sie als erstes gebaut? Einen Palast? Einen Marktplatz? Eine Schule? Eine Brücke! Denn eine Brücke und Straßen sind wichtig, um Baumaterial und Waren zu liefern. Das war in den Jahren 17 und 18 v. Chr. Dieses Datum gilt seither als Gründung der Stadt.
Unter den römischen Kaisern wuchs Trier zu einer großen und mächtigen Stadt und war sogar mal die Hauptstadt des ganzen Reiches. Wie es danach weiterging? Auf dem Zeitstrahl siehst du Menschen, Ereignisse und Orte, die wichtig für die Geschichte der Stadt waren. Wenn du mehr über sie erfahren willst, komm ins Museum! Dort gibt es einen kostenlosen Audioguide speziell für Kinder.
Die Stadt Trier blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück und gilt als älteste Stadt Deutschlands. 17/18 v. Chr. gilt mit der Errichtung einer ersten hölzernen Moselbrücke durch die Römer als Gründungsdatum. Augusta Treverorum wuchs unter römischer Herrschaft schnell und wurde schnell zu einer der bedeutendsten Städte des römischen Reiches nördlich der Alpen.
Unter Kaiser Marc Aurel (161–180) wurde eine 6,4 km lange massive Stadtmauer und die Porta Nigra errichtet. Mitte des 3. Jahrhunderts wurde Trier zum Bischofssitz. Damit begann eine Tradition, die sich ununterbrochen bis in die heutige Zeit fortsetzte. In dieser Zeit wurde Trier sogar Kaiserresidenz und unter Kaiser Konstantin Hauptstadt. Viele Monumentalbauten erinnern heute noch an diese Blütezeit Triers.
Nach der Absetzung des letzten römischen Kaisers Romulus Augustulus und dem Untergang des römischen Reiches erlebte die Stadt zunächst einen Bedeutungsverlust, der mit Verfall einherging. Die Stadt wurde von den Wikingern stark zerstört.
Unter den Erzbischöfen erlebte die Stadt seit dem 10. Jahrhundert einen Wiederaufstieg. Das mittelalterliche Trier mit Dom und Hauptmarkt als Zentrum entstand.
Mit Erlaubnis Erzbischof Poppos von Babenberg ließ sich Simeon von Syrakus um 1030 in der Porta Nigra einschließen, um dort als Eremit zu leben. Nach seinem Tod ließ der Bischof ab 1035 das alte Stadttor in die Simeonskirche umbauen und daneben das Simeonstift errichten.
Knapp hundert Jahre später erhielt Trier auch wieder eine Stadtmauer, die die mittelalterliche Stadt umgab und deutlich kleiner war als die die antike Befestigung. Heute kann man den Verlauf auf dem Stadtplan noch gut erkennen, der dem Alleenring entspricht.
Seit dem 14. Jahrhundert gehörten die Erzbischöfe von Trier zu den Kurfürsten, die den römisch-deutschen König wählten. Trier wuchs im späten Mittelalter und strebte unter Einfluss der Zünfte Unabhängigkeit vom Erzbischof an. Die Steipe am Hauptmarkt entstand in dieser Zeit.
Mit dem 16. Jahrhundert wurden die Zeiten in der gesamten Region unruhig. Dabei spielten Streitigkeiten und Spaltungen innerhalb der Kirche eine zentrale Rolle. Ein militärischer Konflikt folgte dem anderen und Trier wurde immer wieder erobert und teilweise zerstört. Ende des Jahrhunderts erlebten in Trier auch die Hexenprozesse einen traurigen Höhepunkt. Die Einwohnerzahl sank auf 3000.
Erst an der Wende zum 18. Jahrhundert beruhigte sich die Lage. Es begann eine Phase des Wiederaufbaus und der Verschönerung Triers. In dieser Zeit entstand der Rokkokoflügel des kurfürstlichen Palais, das Palais Walderdorff und neue Gartenanlagen.
1794 wurde Trier kampflos von Französischen Revolutionstruppen eingenommen und im Folgenden Hauptstadt des Departements. Dies bedeuteten das Ende des Kurfürstentums und der Beginn einer wirtschaftlichen Blütephase. Napoleon verfügte bei einem Besuch in Trier 1804 den Abriss der Simeonskirche und die Wiederherstellung der Porta Nigra.
Nach dem Wiener Kongress (1815) wurde Trier Teil der preußischen Herrschaft und des Rheinkreises. Die Stadt und die Region waren damit erneut in Randlage und litten unter der geringen Industrialisierung und Armut.
Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert gelang der Anschluss an die Moderne mit Eisenbahnanschluss und Infrastrukturprojekten. Die mittelalterliche Stadtmauer fiel ab 1875 und die Stadt wuchs über ihre alten Grenzen hinaus. Nicht nur städtebaulich, sondern auch gesellschaftlich öffnete man sich für Neues.
In der Weltkriegszeit war Trier als grenznahe Stadt zeitweise strategisch von Bedeutung. So wurde die Trierer Innenstadt kurz vor Weihnachten 1944 durch Bombenangriffe zerstört. Nach dem Krieg erfolgten der Wiederaufbau und weitere Eingemeindungen. Wirtschaftlich stellte in den 50er- und 60er-Jahren der Ausbau der Mosel zu einer Schifffahrtsstraße eine wichtige Etappe der Stadtgeschichte dar. Trier wurde Großstadt und 1970/1 auch Universitäts- und Hochschulstadt. 1986 folgte der UNESCO-Welterbestatus.
Durch seine Grenzlage war Trier immer schon von kultureller Offenheit geprägt. Mit der Abschaffung der Grenzkontrollen durch das Schengener Abkommen erlebte die Region ab 1995 daher einen zusätzlichen Aufschwung. Ein positiver Impuls erfolgte auch durch die Landesgartenschau auf dem Petrisberg im Jahr 2004. Das Stadtgebiet breitete sich immer weiter auf die Höhenstadtteile aus. Trier entwickelte sich zu einer der grünsten Städte Deutschlands. Seit 2007 ist Trier Teil der Quattropole, eines grenzüberschreitenden Städtenetzwerks mit Luxemburg, Metz und Saarbrücken, die gemeinsam eine Großregion bilden.